L auschen, informieren und genau betrachten
Den Walderlebnispfad am Römerbrunnen in Weißenburg mit allen Sinnen entdecken
Sonnenstrahlen fallen durch die Äste der Bäume in mein Gesicht. Ein leichter Wind weht mir um die Nase und lässt die Blätter rascheln. Äste knacken und vereinzelt zwitschern Vögel. Ansonsten ist es still und kein Mensch ist unterwegs. Es ist mitten im Sommer und der Wald ist an diesem Tag eine angenehme Abfrischung.
Vom Parkplatz am Bergwaldtheater – dort ist der Einstieg zum Walderlebnispfad rund um den Römerbrunnen in Weißenburg – folge ich den kleinen gelben Schildern. Zwölf Erlebnisstationen sollen mir auf dem 4,2 Kilometer langen Weg nicht nur die reizvollen Waldbilder erschließen, sondern vor allem auch die naturnahe Bewirtschaftung belegen. Für mich ist es in diesem Jahr nicht der erste Spaziergang durch das große Waldgebiet, das für Wanderfreunde schon lange ein Geheimtipp ist. Gemütlich folge ich dem schmalen Pfad. Der Waldboden fühlt sich ganz weich und angenehm an. Ich habe manchmal das Gefühl, wie auf weicher Watte zu laufen, wenn da nicht manchmal die Wurzeln wären, die sich den Weg durch den Boden gebahnt haben. Rechts und links des Weges ist alles sehr ursprünglich und naturnah. Stämme, Äste und Zweige liegen herum – Totholz, auf dem sich oft Pilze und Moos breit gemacht haben. Dazu ragen Baumstümpfe wie Kunstwerke in den Himmel. „Altund Totholz – voller Leben“ steht auf der Schautafel geschrieben. Wo geht es jetzt weiter? Leider ist weit und breit kein Schild zu sehen. Ich folge meiner Nase und stelle kurz darauf fest: „Ich bin richtig!“ Gerne hätte ich einen Feldhasen oder Mäusebussard gesehen, die auf kleinen Schildern gut beschrieben werden. Das einzige Tier, das mir über den Weg läuft, ist ein kleines Eichhörnchen, das aber schnell den Stamm hochklettert und in der Baumkrone verschwindet. Der Pfad ist gut zu laufen, dazu spannend und lehrreich zugleich. Immer wieder gibt es etwas Neues zu entdecken und Interessantes zum Nachlesen. Dazu laden Bänke zum Beobachten und Verweilen ein. Ich erfreue mich auch an den Lichtspielen, die das Laub der Baumkronen auf den Waldboden zaubern. Jede Station bietet eine neue Überraschung. Doch den Barfußweg laufe ich mit Schuhen, da ich zu bequem bin, diese auszuziehen. Schritt für Schritt erkunde ich den Wald, bleibe an der kleinen Wasserstelle kurz stehen, laufe über eine kleine Holzbrücke und genieße dabei die angenehme Ruhe. So ganz nebenbei werden mir auch die wichtigen Aufgaben der Forstwirtschaft näher gebracht.
WochenZeitung Weißenburg Ausgabe 36 | 6. September 2017
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